Marie Juchacz wird in Landsberg geboren
…und interessiert sich bereits in jungen Jahren für Politik und die Sozialdemokratie.
Um das Besondere der AWO erfassen zu können, das Herzstück, gehen wir zurück ins Gründungsjahr der AWO, 1919. Damals war Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg von Zerstörung und Armut beherrscht. Eine außergewöhnliche Frau, Marie Juchacz, ergriff mutig die Initiative: Sie gründete als sozialdemokratische Abgeordnete und Frauenrechtlerin die Arbeiterwohlfahrt. Ihre Mission: Linderung der großen Not, in dem sich Bedürftige solidarisch untereinander halfen.
Historie & Geschichte
…und interessiert sich bereits in jungen Jahren für Politik und die Sozialdemokratie.
Juchaczs Mann wird ihr gegenüber gewalttätig, was sie dazu bewegt, ihren Mann und Landsberg zu verlassen.
Zusammen mit ihren beiden Kindern und ihrer Schwester geht Juchacz nach Berlin. Hier möchte sie sich politisch engagieren. Schnell erlangen die zwei Schwestern, durch ihr Engagement, erste Ämter und Pflichten.
Juchacz bekommt das Angebot als Frauensekretärin in Köln zu arbeiten, dieses nimmt sie an.
Juchacz übernimmt die Stelle der zentralen Frauensekretärin der SPD in Berlin. Hierbei ist ihr politischer Schwerpunkt die Sozialpolitik. Sie setzt sich besonders für Mütter in Notlagen ein.
Juchacz hält als erste Frau eine Rede im Parlament und stellt die besonderen Stärken der Frauen dar. Darüber hinaus gründet sie im gleichen Jahr den Hauptausschuss der Arbeiterwohlfahrt.
Es entsteht eine ganze Organisation mit Schulungsangeboten für Sozialarbeiter, Kindergärten und Erholungsheimen. Die erste Einrichtung der AWO ist die Reichskinderheilstätte Ludwig Frank im Schwarzwald. Juchacz findet auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen Lotte Lemke.
Lotte Lemke geht nach Berlin. Der Verband eröffnet eine eigene Wohlfahrtschule, wo den Menschen wichtiges Wissen übermittelt wird.
Die AWO wird zum Spitzenverband der freien Wohlfahrtpflege mit über 135.000 ehrenamtlichen Mitgliedern. Die Mitglieder der AWO werden allerdings durch die Nationalsozialisten verfolgt und Einrichtungen werden beschlagnahmt. Die AWO wird als Organisation immer weiter zerschlagen und sogar verboten, wobei alle anderen Verbände weiter arbeiten dürfen.
Menschen mit einer sozialdemokratischen Lebenshaltung finden sich wieder zusammen.
Wiedergründung des Hauptausschusses der Arbeiterwohlfahrt mit anschließender Errichtung der Geschäftsstelle des Hauptausschusses in Hannover und der Berufung Lotte Lemkes als Geschäftsführerin.
Örtliche AWO-Ausschüsse schließen sich zu Bezirksausschüssen zusammen. Aus der großen Not heraus ergeben sich für die AWO vielfältige Betätigungsfelder und Hilfeleistungen: Schulungen und Ausbildungen, Kindererholungs- und Flüchtlingsfürsorge, Suppenküchen, Hauspflege, Wohnungsfürsorge und vieles mehr.
Der Bundesminister des Inneren bestätigt den Hauptausschuss der AWO in Hannover, das dieser rechtlich in die Nachfolge der 1933 aufgelösten Arbeiterwohlfahrt eingetreten ist. Viele neue Konzepte wie das Freiwillige Soziale Jahr, Migrationsdienste und des Jugendwerkes folgen.
Der Bundesminister des Inneren bestätigt den Hauptausschuss der AWO in Hannover, das dieser rechtlich in die Nachfolge der 1933 aufgelösten Arbeiterwohlfahrt eingetreten ist. Viele neue Konzepte wie das Freiwillige Soziale Jahr, Migrationsdienste und des Jugendwerkes folgen.
Die Geschäftsstelle des Hauptausschusses erhält am 1. Februar 1952 einen eigenen Hauptsitz in Bonn. Die feierliche Eröffnung des neuen Verbandshauses findet im April 1952 statt.
Die AWO wächst und entwickelt sich weiter. Sie ist in zahlreichen Arbeitsfeldern aktiv und sorgt für eine Professionalisierung der sozialen Arbeit. Die AWO gestaltet und begleitet den Aufbau des Sozialstaates aktiv mit.
Es gründen sich die ersten Verbände der AWO im Osten.
Alle Landes- und Bezirksverbände der AWO schließen sich am 10. November 1990 in ganz Deutschland zusammen.
Die AWO feiert viele Meilensteine und Erfolge und setzte sich weiterhin in vielen Bereichen ein.
Die Entstehung betreuter Nähstuben, Mittagstische oder Beratungsstellen, waren die ersten wichtigen Schritte der AWO auf dem Weg, einer der größten Wohlfahrtsverbände Deutschlands zu werden.
Auch heute ist Hilfe für Bedürftige weiterhin nötig, deshalb ist die AWO auch nach 100 Jahren immer noch aktiv #wirmachenweiter
Die AWO des neuen Jahrtausends ist ein innovatives Sozialunternehmen und ein starker Mitgliederverband zugleich. Schließlich sind heute rund 135.000 Mitarbeiter*innen bundesweit bei der AWO beschäftigt. Sie arbeiten in etwa 12.450 Wohn- und Pflegeheimen, Beratungsstellen oder Bildungseinrichtungen zum Wohle der Menschen. Dass heute mehr als 340.000 Mitglieder hinter ihrem Verband stehen, beweist ebenfalls, dass die AWO-Idee aktueller denn je ist. Zusätzlich engagiert sich die Arbeiterwohlfahrt in Fragen wie Armutsbekämpfung oder Rentenrecht als Lobby für eine sozial gerechte Gesellschaft.