Dringender Handlungsbedarf – Aufruf für auskömmliche Refinanzierung

„Ohne eine faire Mitfinanzierung des Eigenanteils droht das Rückgrat der Integrationsarbeit in Rheinland-Pfalz zu brechen. Die Politik muss handeln, bevor Strukturen irreversibel verloren gehen.“ 

Eva Neef

Geschäftsbereichsleitung Soziale Dienste und Verbandsarbeit

 

Die Träger*innen der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz – insbesondere der AWO Bezirksverband Rheinland e. V. – leisten mit der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) und den Migrationsfachdiensten (MFD) zentrale Beiträge zur Integration von Menschen in der Bundesrepublik Deutschland.

Diese Angebote sind unverzichtbar für:

  • Orientierung und Teilhabe von Neuzugewanderten
  • Unterstützung in rechtlichen, sozialen und alltäglichen Fragen
  • Begleitung betreffend Bildung, Sprache und Arbeit
  • Soziale Stabilisierung von Geflüchteten

Sie haben eine große gesellschaftliche Bedeutung:

  • Schlüsselstrukturen der kommunalen Integrationslandschaft
  • Stärkung sozialen Friedens, Teilhabe und Prävention von Ausgrenzung
  • Entlastung kommunaler Stellen durch frühzeitige Hilfe

FINANZIERUNGSHERAUSFORDERUNGEN

  • Bundes-/Landesmittel decken nicht die Gesamtkosten
  • Eigenanteil der Träger*innen beträgt bis zu 20 %
  • Steigende Kosten (Personal, Miete, Sachmittel) -> massive Unterdeckung
  • Keine Dynamisierung -> Inflation und Tariferhöhungen bleiben unberücksichtigt
  • Projektförderung statt Regelfinanzierung -> fehlende Planungssicherheit

KONKRETE FOLGEN IM LAND

  • Einschränkung oder Schließung von Angeboten
  • Wegfall mobiler Beratung in ländlichen Regionen
  • Abwanderung von Fachkräften
  • Beratungsbedarfe bleiben ungedeckt -> integrationspolitisch kontraproduktiv
  • Überlastung kommunaler Stellen wie Sozialdiensten, Schulen, Jobcenter

FORDERUNGEN DER AWO RHEINLAND

  1. Auskömmliche Refinanzierung des Eigenanteils durch Bund und Land
  2. Dynamisierung der Mittel entsprechend realen Kostenentwicklungen
  3. Unterstützung durch Drittmittel von Kommunen und Landkreisen
  4. Einführung einer Regelfinanzierung
  5. Langfristige Planungssicherheit für Träger*innen und Fachkräfte
  6. Flächendeckender Erhalt der Beratungsstruktur