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Scheinbar losgelöst von Raum und Zeit wirkt dieser Engel auf hellem Hintergrund. Was den Hirten von Bethlehem vor mehr als 2000 Jahren galt, gilt auch heute: „Siehe, ich verkündige euch eine große Freude. Denn euch ist heute der Heiland geboren.“ Bei allem, was kommen mag, bleibt Grund zur Freude, denn der, der dieser aufgeschreckten Welt Frieden bringt, ist zu den Menschen gekommen.
Das Motiv des Sonderpostwertzeichens wurde dem Gemälde „Verkündigung an die Hirten“ (undatiert, wohl vor 1450) von Ansano di Pietro Mencio (1405–1481) entnommen, einem Künstler des Quattrocento und der Sieneser Schule.
Nicht allein die Freudenbotschaft vom Kommen des Heilands bleibt aktuell. Auch das große Staunen verbindet über Jahrhunderte hinweg. Woher dieser Engel kommt, bleibt rätselhaft. Ist es eine Wolke, aus der der Gottesbote hervortritt, oder handelt es sich um einen Schweif, gleich einer Sternschnuppe?
Mit heiligem Ernst und zugleich mit vor Begeisterung geröteten Wangen imponiert der Engel nicht um seiner selbst willen. Trotz meisterhafter künstlerischer Gestaltung – man betrachte das schlichte, in warmen Orange gehaltene Gewand, die prachtvollen, feingliedrigen Flügel, den ornamentierten Heiligenschein – weist dieser Engel durch seine ganze Körpersprache über sich hinaus. Er weist hin auf das Kind in der Krippe. Die rechte Hand deutet nach unten – in der Gesamtkonzeption des Gemäldes weist sie nach Bethlehem – und zeigt an, wo der neugeborene König zu finden ist, nämlich gerade in den Tiefen menschlicher Existenz, in einem ärmlichen Stall.
Ein besonders schönes Detail ist der Blätterkranz im Haar des Engels, in dem sich das Blattwerk des Zweiges widerspiegelt, den der Himmelsbote in seiner linken Hand hält. Es ist ein Olivenzweig, der den Engel als Boten des Friedens und des Lebens ausweist und an die Taube erinnert, die Noah nach der Katastrophe der Sintflut einen Olivenzweig als Zeichen des Neubeginns bringt.
Dass Gott mitten in der Welt nahe ist und sie durch seine Gegenwart erneuert, das ist wahrhaft Grund zu großer Freude!
Die Marken mit einem zusätzlichen Centbetrag werden seit mehr als 60 Jahren zugunsten der Freien Wohlfahrtspflege herausgegeben. Empfänger der Pluserlöse ist die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Die in ihr zusammengeschlossenen Organisationen helfen dort, wo staatliche Hilfe allein nicht ausreicht.
Im Jahr 2021 sind Motive aus der Geschichte „Frau Holle“ Thema der Sondermarkenserie „Grimms Märchen“. Die Marken spiegeln die vielfältige Handlung dieses bekannten und beliebten Märchens wieder.
Das erste von drei Motiven zeigt die gute Stieftochter in einer paradiesischen Anderswelt, in der sie die von Frau Holle gestellten Aufgaben mit Fleiß und Hingabe erfüllt. Im Gegensatz dazu steht die faule Tochter, die keinerlei Lust hat, die anstehenden Arbeiten zu erledigen. Infolgedessen bleiben die Äpfel ungepflückt und das Brot verbrennt im Backofen.
Im zweiten Motiv ist Frau Holle als schicksalsbestimmende Person erkennbar, die freundlich oder strafend auftritt – in jedem Fall aber weise und gerecht. Sie beobachtet die Bemühungen der fleißigen Stieftochter, die Betten auszuschütteln, nimmt aber auch die offensichtliche Unlust der faulen Tochter wahr, es der fleißigen Stieftochter gleichzutun.
Das dritte Motiv zeigt den Abschluss der Geschichte. Die Transformation der fleißigen Stieftochter ist abgeschlossen, nachdem sie als Belohnung für ihre Dienste mit Gold überschüttet wird. Im Gegensatz dazu erhält die faule Tochter die verdiente Strafe für ihre Faulheit – sie wird mit klebrigem Pech überschüttet.
Frau Holle ist eine Geschichte voller Kontraste und Gegensätze, die sich einander bedingen, um existieren zu können – so gibt es keine Wahrnehmung von Fleiß ohne die von Faulheit. Die Entwürfe stellen diese Anderswelt zusammen auf einer Marke dar und zeigen so das Unteilbare von Licht und Schatten sowie Arbeitseifer und Müßiggang als Gesamtkomposition.
Unsere neuen Wohlfahrtsmarken nehmen die Handlung mit Humor und kraftvollen Bildern auf.
Berlin, im Februar 2021
Bundesminister der Finanzen
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Tel.: 0261 3006-138
Fax: 0261 3006-124